“Das Obdach” nach Anna Seghers
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“Das Obdach” nach Anna Seghers
1. Das Schicksaal des Jungen
Zuerst ein paar Worte über die politische und wirtschaftliche Lage in Frankreich, wo die Handlung eigentlich spielt.
Frankreich wurde im Jahre 1940 von den Faschisten besetzt. Sie kamen an die Macht und brachten faschistisches Regime mit. Im okkupierten Land herrschten Terrormabnahmen. Jeder, der das Regime nicht unterstützte, wurde verfolgt. Es gab keine Redefreiheiten, Pressefreiheiten, Menschenrechte wurden verletzt.
In Paris fehlte es am nötigsten. Alle Lebensmittel wurden von den Faschisten in die Ostfront geschickt, und in der Stadt gab es vor den Geschäften immer lange Schlangen. Das Essen wurde nach Ebmarken verteilt, und jeder konnte nur das notwendigste bekommen.
In der Geschichte “Obdach” beschreibt Anna Seghers das Schicksal eines 12-jährigen deutschen Jungen, dessen Mutter im Kampf gegen Faschismus in Deutschland gefallen ist. Sein Vater wurde auch verhaftet und ins KZ geworfen. Aber bald gelang es ihm, aus dem KZ zu fliehen. Zusammen mit seinem Sohn kam er in Paris an und wohnte in einem Hotel. Der Junge ging zur Schule und hatte ein gepflegtes Französisch. Nachdem die Deutschen Frankreich besetzt hatten, verhaftete die Gestapo den Vater des Jungen, und bald wurde er erschossen. Sie wollten auch den Jungen nach Deutschland zu seinen Verwandten abtransportieren oder in eine Korrektionsanstalt schicken. Da bat der Junge die Hotelangestellte Annette Villard um Hilfe.
Annette Villard brachte den Jungen in ein kleines Cafe, dessen Wirt ihr Freund war. Sie glaubte, es wäre leicht, den Jungen in dieser groben Stadt (w.g. Paris) unterzubringen, aber die Furcht der Franzosen vor den Deutschen war zu grob, und niemand wollte riskieren.
Annette erzählte das alles ihrer Freundin Loise Meunier, dessen Mann seit 3 Wochen demobilisiert war. Die Meunier äuberte den Wunsch, den Knaben zu besuchen.
Sie kam ins Cafe und sagte dem Wirt, der Junge sei mit ihr verwandt, und erklärte, sie brächte ihm Wäsche, aber sie könne ihn erst am nächsten Tag nehmen. Als sie den Jungen sah, dachte sie, wenn sie ihm nur helfen könne, und wenn ihr Mann nur einverstanden sein wäre, das Kind aufzunehmen. Sie hätten 3 Kinder und konnten den Jungen für ihren eigenen Sohn ausgeben.
Louise kam nach Hause und erzählte ihrem Mann über den Jungen. Aber er unterbrach sie und sagte, Annette habe das sehr dumm getan, und der Junge solle in seine Heimat zurückkehren.
Trotzdem lief Loise Meunier am nächsten Tag ins Cafe und nahm das Kind zu sich. Auf ihrem Weg erzälte ihr der Junge, seine Verwandten seien Nazi, sie hätten ihn und seine Eltern gequält und beschimpft. Er erklärte, er würde nie zu ihnen zurückkehren.
Loise hat das Kind nach Hause gebracht und sagte dem Mann, das Kind sei der Sohn ihrer Kusine, und die Kusine wolle ihren Mann im Gefangenenlazarett ein paar Tage besuchen.
Der Meunier war einverstanden, den Jungen solange aufzunehmen, bis seine Mutter zurückkommt.
Das Kind fühlte sich in der Familie allein. Die anderen Kinder konnten den fremden Knaben weder gut noch schlecht leiden, weil er sich immer abseits hielt und nicht lachte. Der Meunier konnte den Knaben auch sofort nicht leiden und hasste ihn. Er erklärte, der Blick des Knaben sei frech, schimpfte auf ihn und schlug ihn ohne Anlab. Oft sab der Mann stundenlang reglos vor dem Küchentisch und überlegte sich etwas.
Eines Tages, als der Meunier allein mit seiner Frau war, sagte er, er denke oft an diesen Deutschen, dessen Sohn Obdach gesucht habe. Er erklärte, er würde jetzt diesen Jungen in seine Familie gerne aufnehmen. Er würde ihn höher als seine eigenen Söhne halten. Darauf erwiderte die Frau, er habe es bereits gemacht, und der Knabe wohne bei ihnen.
2. Der Meunier
Herr Meunier wohnte in Paris. Er war Dreher von Beruf, war verheiratet und hatte 3 Kinder. Vor dem Krieg war er immer bereit seine Heimat zu verteidigen, früher machte er bei jedem Streik, bei jeder Demonstration mit und betrug sich am 14. Juli stets so, als wollte er ganz allein die Bastille noch einmal stürmen.
Der Meunier meldete sich freiwillig an die Front. Er lag ein Kriegsjahr in der Maginotlinie in der Befestigungszone. Als der Krieg begann und die Deutschen das Land um die Maginotlinie herum besetzten, war der Meunier beinahe zusammengebrochen. Er war schrecklich überrascht.
Vor drei Wochen war er demobilisiert, vor einer Woche machte er sein Betrieb wieder auf. Jetzt war er auf Halbstagarbeit gesetzt, immer noch verbrachte er den gröbten Teil der Freizeit in der Wirtschaft, dann kam er wütend über sich selbst nach Hause, weil er wenig Geld verdienen konnte. Dabei trank er viel und lieb von den Sous noch welche in der Wirtschaft.
Zur Zeit versuchte er sich mit der neuen deutschen Ordnung abzufinden. Er glaubte, der Krieg sei nun einmal verloren, die Deutschen hätten nun einmal das Land besetzt, die hätten aber Disziplin, die verständen sich auf Ordnung.
Und deswegen wollte der Meunier den fremden Knaben in seine Familie nicht aufnehmen. Seiner Meinnug nach war es zu gefährlich, er glaubte, Annette habe wirklich sehr dumm getan, solchen Unsinn zu unterstützen.
Als der Fremde in die Familie Meuniers kam, konnte ihn der Meunier sofort nicht leiden. Er sagte, der Blick des Knaben mibfalle ihm. Er schimpfte auf seine Frau und auf den fremden Jungen, und manchmal schlug er ihn ohne Anlab.
* * *
Der Meunier selbst war um sein letztes Vergnügen gebracht worden. Jetzt war einem Schmied am Ende der Gasse die Schmiede zwangsweise von den Deutschen abgekauft worden. Die Gasse wimmelte nun von deutschen Soldaten. Nazisoldaten besetzten die Wirtschaft und fühlten sich dort wie zu Hause. Der Mann konnte das nicht ertragen. Da niemand gern zwischen Nazisoldaten sein Glas austrank, kam man oft mit ein paar Flaschen in Meuniers Küche. Die meisten waren Meuniers Arbeitskollegen aus demselben Betrieb, man sprach frei weg. Das war das Ende vom Lied, verkürzte Arbeitszeit, verkürzter Arbeitslohn, Streikverbot.
Mit der Zeit aber konnte er zu sich selbst zurückfinden. Er hatte keine Geduld mehr. Oft sab er vor dem Küchentisch und überlegte sich etwas. Er behauptete er denke an den Deutschen, der gegen Hitler war. Er wollte wohl wissen, was aus ihm geworden war.
Der Meunier lobte jetzt nicht mehr die deutsche Ordnung; mit feiner, gewissenhafter, gründlicher Ordnung war ihm das Leben zerstört worden, im Betrieb und daheim, seine kleinen und groben Freuden, sein Wohlstand, seine Ehre, seine Ruhe, seine Nahrung, seine Luft. Jetzt war der Mann schon für Widerstand bereit.
Einmal erklärte er, er würde jetzt den deutschen Jungen in seine Familie gerne aufnehmen. Er würde ihn höher als seine eigenen Söhne halten. Darauf erwiderte seine Frau, er habe es bereits gemacht, und der Knabe wohne bei ihnen.
3. Die Meunier
Louise Meunier war Frau eines Drehers und Mutter von 3 Kindern. Sie war nicht berufstätig, aber sie hatte es gar nicht leicht, weil sie ihre 3 Kinder verpflegen mubte. Da Paris im Jahre 1940 von den Faschisten besetzt war, fehlte es in der Stadt am nötigsten, und die Frau mubte jeden Tag lange Schlange stehen, um das Essen für ihre Familie zu kriegen.
Eines Tages besuchte sie ihre Schulfreundin Annette Villard, Hotelangestellte. Aber sie traf ihre Freundin in einem ungewöhnlich erregten Zustand an. Annette erzähte der Meunier, die Gestapo habe vor kurzem einen Mieter verhaftet, aber dieser Mieter, der ein Deutscher sei, habe ein Kind von 12 Jahren.
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