Definition der Valenz
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Definition der Valenz
Auf die Eigenschaf bestimmter Wörter, notwendige Ergänzungen zu fordern, haben viele Wissenschaftler hingewiesen und diese Eigenschaft verschieden terminologisch fixiert.
Die Verbindungen von Wörtern mit bestimmten Partnern sind beliebig und völlig willkürlich. Sie unterliegen bestimmten Gesetzmäβigkeiten.
Heute faβt man die grungelegenden Gesetzmäβigkeiten der Kombinierbarkeit eines Wortes mit einem anderen mit dem Begriff der Valenz im allgemeinsten Sinne.[3]
Auf dem Gebiet der Syntagmatik der Wortarten wird die Valenz als „Schnittpunkt von lexikalischer Semsntik und Syntax“ bestimmt.
Damit kommt dem begriff der Valenz die entsprechende Rolle zu, wenn man die syntagmatischen Aspekte der Wörter erfassen will.
Gegenstand unserer Forschung sind die Grundfragen der Valenztheorie dazugelegen und die Valenzwörterbücher einer Analyse zu unterziehen.
Eine besonders groβe bedeutung hat hier das Studium praktischer Fragen der Valenz des Verbs vor allem für den Deutschunterricht. Selbst fortgeschrittene Studenten und Schüler machen beim Gebrauch der deutschen sprache zahlreiche Fehler in der Valenz.
Es handelt sich dabei um Fehler, die mit den traditionellen Mitteln der Grammatik nicht hinreichend beschreiben werden können.
Ähnliches beobachtet man an den Fragen des Wortschatzes und der semantischen Kombinierbarkeit von Wörtern.es fällt Schülern und studenten oft schwer, zwischen bedeutungsnahen Wörtern zu unterscheiden, die überdies in ihrer syntaktischen Umgebung unterschiedlich sind: kennen – wissen, warten – erwarten – abwarten u.s.w. anhand der Valenzanalyse könnte man solche Fehlerquellen in Fremdsprachenunterricht beseitigen oder riduzieren: fortsetzen – fortfahren, treffen – begegnen, kommen – ankommen.
Der Begriff der Valenz in der theoretischen Beschreibung ist noch nicht ganz deutlich geklärt, daβ man ihn ohne weiteres übernehmen könnte.
Es bedarf zunächst eines Überblicks über der verschiedenen Fassungen des Valenzbegriffes in der Linguistik und einer davon resultierenden theoretischen Feststellung. Der moderne Valenzbegriff wurde in die Linguistik durch den französischen Sprachforscher L. Tesniere eingeführt worden, der bei der strukturellen Satzanalyse vom verb ausgeht.
Als untergeordnete Glieder des Verbs sicht er die “actants” an, d.h. die handelnden Glieder und die „circonstans“ im Satz zahlenmäβig durch das Verb begrenzt, was von der lexikalischen Bedeutung des Verbs abhängt.
Die Fähigkeit der Verben, eine bestimmte Anzahl von „actants“ zu sich zu nehmen vergleicht L. Tesniere mit der Wertigkeit eines Atoms und nennt sie „Valenz“. Für das Französische nimmt L. Tesniere drei Arten von Aktanten an, die in gleicher Werse direkt vom Verb abhängig sind: Subjekt, Akkusativ- und Dativobjekt. Ausgeschlossen von den Valenzbeziehungen bleiben bei Tesniere die Adverbialbestimmungen und die Prädikativa[4] .
Das Subjekt verliert seine Sonderstellungim Satz.
L. Tesniere lehnt die traditionelle Subjekt – Prädikat – Opposition im Satz ab, weil sie nicht nur die Valenzbeziehungen, sondern auch die Aktiv – Passiv – Beziehung verdunkelt. Das Subjekt ist bei Tesniere nur ein semantischer Name für den ersten Aktanten.
Nach der Valenz unterscheidet Tesniere vier Gruppen von Verben.
Avalente (nullwertige) Verben haben keine Valenz und können im Prinzip keinen Aktanten regieren (unpersönliche Verben: es regnet).
Monovalente (einwertige) verben haben nur eine Valenz, sie regieren nur einen Aktanten und sind intransitiv im traditionellen Sinne. (Alfred schläft)
Divalente Verben (zweiwertige) haben zwei Valenzen und können zwei aktanten regieren, sie sind transitiv im traditionellen Sinne. (Alfred weckt Otto)
Trivalente (dreiwertige) Verben haben drei Valenzen und können drei Aktanten regieren (Alfred gibt Otto das Buch). Die Verben werden nur hinsichtlich der Zahl, nicht auch hinsichtlich der Art der Aktanten klassifiziert.
In der deutschen Grammatik erscheint der Valenzbegriff etwa bei O.Behagel[5] und G.C.A. Heyse[6] .
Sie teilen die Verben in absolute bzw. subjektive (d.h. keine Ergänzung fordernde) und relative bzw. objektive (d.h. eine Ergänzung fordernde) ein. Zu den absoluten Verben gehören solche, die auβer dem Subjekt keine weitere Ergänzung brauchen, damit ein grammatisch korrekter Satz entsteht (z.B.: er schläft, singt, geht), zu den relativen Verben gehören solche, die auβer dem Subjekt noch mindestens eine weitere Ergänzung brauchen, damit ein grammatisch richtiger Satz entsteht: (z.B. Er besucht seinen Freund, wohnt in Moskau, stellt das Glas auf den Tisch).
Der tesnierische Valenzbegriff ist in der deutschen Grammatik von H. Brinkmann[7] und G. Erben[8] nutzbar gemacht worden. Brinkmann nennt mit Tesniere „die Fähigkeit des Verbums, weitere Stellen im Satz zu fordern“, „Valenz“ und die Stellen selbst, die für weitere Beziehungen offen sind, „Mitspieler“, oder Aktanten.
Das Verb bestimmt wie bei L. Tesniere darüber, „wieviel Stellen im Satz besetzt werden müssen (oder können).
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